Home Fitness Laufen leicht gemacht – Wie auch du dem „Lauf-Virus“ nicht entkommen wirst

Laufen leicht gemacht – Wie auch du dem „Lauf-Virus“ nicht entkommen wirst

von Lea

Um ganz ehrlich zu sein: Mir kamen damals die Leute, die sonntags morgens während meines Ausrittes zu Pferd im Wald joggend entgegenkamen, sehr suspekt vor. Ich konnte nicht nachvollziehen, wie man sich freiwillig so quälen kann. Irgendwann schwärmte dann mein Schwager von seiner Teilnahme am New York Marathon und ließ mich dann doch dazu verleiten, meine Vorurteile der Läufer-Szene gegenüber noch einmal zu überdenken. Irgendetwas musste doch an der Laufbegeisterung dran sein! Ich stellte mir also die Frage: Was ist so faszinierend am Laufen? Wie bei Kleinkindern siegte dann die Neugierde: Ich musste unbedingt herausfinden, wie man von diesem „Lauf-Virus“ infiziert werden kann.

Hat das „Läufer-Virus“ Erfolg oder nicht?

Angefangen hat dann alles mit einer kleinen Runde durch den Aachener Westpark. Die ersten Läufe habe ich nur mithilfe einer guten Playlist ertragen. Meine Atmung spielte verrückt, nach wenigen hundert Metern hatte ich leider schon Seitenstiche. Doch ich wollte mir beweisen, dass ich nicht so schnell aufgebe. Also lief ich brav meine ca. drei Kilometer lange Runde im Park. Zum Glück war wenigstens Frühling und gutes Wetter! Trotz der empfundenen Qualen war ich stolz darauf, mein Ziel geschafft zu haben. So schlimm war es dann doch nicht. Also nahm ich mir vor, diese Runde einmal wöchentlich einen ganzen Monat lang zu laufen. Dann konnte ich ja noch immer entscheiden, ob ich dem „Läufer-Virus“ entsagen kann oder ob es mich auch infiziert.

Die Devise: Den inneren Schweinehund überwinden und durchhalten

Den Monat hielt ich durch. Besonders weil ich merkte, dass das Joggen tatsächlich immer mehr zu einem Genuss wurde. Die Seitenstiche wurden weniger, blieben dann ganz aus. Die Dusche nach dem Lauf wurde zum Genuss, denn danach fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Schließlich packte mich der Ehrgeiz und ich wollte bei jedem Training meine Strecke ausweiten. Irgendwann waren es dann acht Runden durch den Westpark und es wurde zu langweilig. Also mussten neue Herausforderungen her! Zum Glück zeigte mir damals eine Freundin eine richtig tolle Laufstrecke (ca. zehn Kilometer) durch den Aachener Wald, die ich mit ihr dann direkt an einem Sonntag Morgen vor dem gemeinsamen Frühstück in Angriff nahm. Ein paar Monate zuvor wäre diese Distanz für mich noch undenkbar gewesen! Ein Lauf vor dem Frühstück sowieso!


Der erste Wettkampf – Das „Läufer-Virus“ steckt also auch in mir!

Meinem Schwager berichtete ich natürlich von meinen kleinen Lauferfolgen, sodass dieser mir vorschlug, gemeinsam mit meiner Schwester bei einem 10-Kilometer-Volkslauf an den Start zu gehen. Am Tag des Wettkampfs war ich völlig nervös.  Meine Schwester war leider erkrankt, ich musste also alleine an den Start. Mein Magen spielte verrückt. Wieso machte ich den ganzen Quatsch überhaupt? Doch ich muss gestehen: Diese verrückten Läufer und ihre Fans sind die beste Motivation, alle Skepsis abzulegen!
Während des Laufs wirst du von fremden Leuten angefeuert, es wird applaudiert. Es herrscht einfach eine gigantische Stimmung! Außerdem solltest du wissen: Vor und nach dem Wettkampf gehört es zum guten Ton, sich mit einer Banane zu „dopen“ und nach dem Lauf den Elektrolyt-Haushalt mit einem iostonischen, alkoholfreien Weizen aufzutanken.

Wenn man dann einmal auf dem Treppchen stehen durfte

Letztes Jahr lief das Lauftraining dann so gut, dass ich mir als Ziel setzte, die Distanz noch einmal auszuweiten. Der Sprung war diesmal größer: Nächste Distanz bedeutete dann Halbmarathon für mich. Doch mein erster Sieg in meiner Altersklasse bei einem „Halbem Halbmarathon“ stimmte mich zuversichtlich, dass das gesteckte Ziel zu erreichen ist.

Nicht ganz verrückt, aber so zur Hälfte: Das Ziel „Halbmarathon“

Auf den Halbmarathon wollte ich mich gewissenhaft vorbereiten. So erweiterte ich in jeder Woche meine Laufdistanz um etwa drei Kilometer und versuchte, meine Durchschnittszeit einzuhalten. Durch meinen Schwager wusste ich zum Glück schon, dass man die volle Wettkampf-Distanz vor dem Wettkampf nicht gelaufen sein muss. Vor dem Halbmarathon lief ich also zweimal die Distanz von 19 km. Auch ernährungstechnisch machte ich mich nicht verrückt.

Als einziges Nahrungsergängsmittel nahm ich Magnesium in Tablettenform und nach Bedarf Süßlupinenprotein. Ansonsten möchte ich dich beruhigen: Ich habe keine Unmengen an Pasta oder Kohlehydrate zu mir nehmen müssen. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass du während des Laufens und vor allem auch nach dem Lauftraining genügend Wasser zu dir nimmst.
Zwei Rezepte möchte ich dir gerne empfehlen, da sie mich persönlich sehr gut an den Wettkampftagen mit den nötigen Nährstoffen versorgt haben und nicht „schwer auf dem Magen lagen“.
Zum einen ein Bananen-Erdnuss-Shake: Proteine pur in Form von Banane und Erdnuss


oder auch sehr schmackhaft mit Mango: Mango-Kurkuma-Bananen-Smoothie
Zum anderen als „feste“ Nahrung Pancakes: Pancakes mit Magerquark

Laufen leicht gemacht: Tipps fürs erfolgreiche Laufen:

  1.  Das A und O ist gutes Schuhwerk. Investiere Geld in vernünftige Schuhe. Sonst hast du am falschen Ende gespart. Lass dich am besten in einem Fachsportgeschäft (inkl. Laufbandanalyse) beraten. Laufhose, Shirt, Socken etc. reichen zunächst auch in „NoName“-Qualität.

  2.  Wähle deine Kleidung so aus, dass du vor dem Laufen leicht frierst. Dann bist du genau richtig angezogen! Gerade im Winter wird man oft dazu verleitet, sich zu warm anzuziehen. Dann macht das Lauftraining keinen Spaß!

  3. Triff dich am besten mit einer Freundin/ einem Freund oder im Rahmen eines Lauftreffs. So ist dein Lauftermin verbindlicher und dein innerer Schweinehund wird ausgetrickst.

  4. Wähle am besten weichen Untergrund, wie z.B. Waldboden. Asphalt ist besonders für Gelenke und Knie schädlich!

  5. Probier aus, ob du prinzipiell eher ein „Morgen-“ oder ein „Abendläufer“ bist. Entscheide du, ob du bei deinen Läufen lieber Musik hörst oder nicht. Wähle dein Lauftraining immer danach aus, wie du dich am wohlsten fühlst.

  6. Zwing dich nicht bis zum Ultimo. Hast du Probleme mit der Atmung, nervt gerade deine Periode oder zwickt das Höschen – dann ist es so. Überleg dir in solchen Situationen, wie du dir am wenigsten schadest. Bei Seitenstichen z.B. reicht es manchmal aus, für eine kurze Distanz langsamer zu laufen und sich auf die Atmung zu konzentrieren. Beim zwickenden Höschen: Kauf dir fürs nächste Mal einen bequemen Schlüpfer 😉

  7. Notier dir ruhig – besonders am Anfang – deine Erfolge! Schreibe zum Beispiel nach jedem Lauf auf, welche Distanz und welche Zeit du benötigst. So wirst du schnell erkennen, dass dein Training langfristig erfolgreich ist – auch wenn es sich nicht immer danach anfühlt.

  8. Sei nicht zu streng mit dir, wenn es mal nicht so läuft und du Ebbe im Lauftraining hast. Setz dir einfach neue Ziele: Raff dich einfach noch einmal neu auf und verabrede dich für einen kurzen Lauf. Melde dich wieder einmal zu einem Wettkampf an, wenn dir die Motivation fehlt. Hast du einmal ein nächstes Ziel vor Augen, hilft es ungemein!

  9. Willst du es mit dem Laufen langfristig aufnehmen, rate ich dir die Investition in eine Laufuhr.

Und nun hoffe ich, dass deine Laufschuhe schon geschnürt sind und du Freude an der Bewegung in der freien Natur hast oder finden wirst!

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