Ja, ich gebe es zu! Ich bin schuldig im Sinne der Anklage! Ich koche gerne! Essen ist für mich Genuss, Freude und Gemütlichkeit. So kommt es vor, dass wir zum einen altbewährte Rezepte, wie zum Beispiel unsere überbackenen Enchiladas, regelmäßig kochen. Auf der anderen Seite probieren wir aber auch immer wieder etwas Neues aus. So wie die Spinat Pici aus dem Kochbuch „Genial Gesund“ von Jamie Oliver.
Dieses Gericht war eine kleine Premiere bei uns zu Hause. Pici waren mir zuvor total unbekannt. Auch wenn wir große Fans der italienischen Küche sind, so haben wir trotzdem noch nicht alle Nudelsorten getestet. Da wir auch keine Nudelmaschine besitzen und ich mir den Kauf eines weiteren Küchengerätes bis heute verkneife, war wichtig, dass für Nudelrezepte keine Maschine benötigt wird. Zum Glück ist das bei den Pici kein Problem, da sie per Hand gerollt werden.
Konsistenz und Farbe erinnern an Knete!
Mit meinem Minimixer ging es vor dem Rollen an die Zubereitung des Teiges. Zuerst durfte der Spinat in den Mixer. Sobald dieser fein gehäckselt ist, wird im Anschluss nach und nach das Mehl hinzu gegeben sowie schon mal mit etwas Salz gewürzt. Im Kochbuch beschreibt Jamie Oliver die Konsistenz des Teiges als „knetenartig“. Als ich den Teig aus dem Mixbehälter kratzte, musste ich ihm Recht geben. Sieht wirklich ein bisschen aus wie Knete! Das liegt aber wohl nicht nur an der Konsistenz, sondern auch an der leuchtend grünen Farbe.
Ist der Teig fertig, kann man auch schon mit dem Rollen der feinen Pici beginnen. Dazu werden vom Teigballen immer wieder kleine Stücke abgekniffen, die man dann auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollt. Die fertigen Pici sollen in etwa wie feine, grüne Bohnen aussehen. Und tatsächlich, das taten sie auch. Mein Mann fragte zumindest, als er am Tisch saß: „und wo sind die Nudeln“ 🙂 Ernsthaft? Auf deinem Teller! ;-P
Einfach in der Zubereitung
Auch wenn das Gericht in seiner Zubereitung mehr als simpel ist, so solltet ihr genügend Zeit einplanen, und am besten auch ein paar helfende Hände organisieren. Alleine habe ich mehr als eine Stunde gebraucht, bis alle Pici gerollt waren. Ok, die erste halbe Stunde habe ich bestimmt einige Zeit verschwendet, um in den richtigen Flow zu kommen, aber danach fluppte es wie geschnitten Brot.
Am besten rollt es sich, wenn ihr euch italienische „Klassiker“ wie Eros Ramazotti, „Felicita“ von Al Bano und Romina Power -oder wer es ganz sanft haben möchte- „Tornero“ von I santo California einschaltet. Der letzte Song ist ein Tipp von Lea aus ihrem Sizilien-Urlaub vor einigen Jahren 😀
Gut ist, dass man auch die Möglichkeit hat, die Pici einige Stunden trocknen zu lassen, um sie dann später zu kochen. Bei vielen Personen und größeren Mengen würden wir das auch dringend empfehlen. Das Rezept ist so ausgelegt, dass man mit zwei Personen davon satt werden kann. Bei etwas größerem Hunger würden wir aber empfehlen, vorab noch eine kleine Vorspeise einzuplanen oder einen Salat zum Gericht zu reichen.
Und wie steht es um die Nährwerte des Rezeptes?
Wie üblich möchten wir etwas genauer auf die Nährwerte des Gerichtes eingehen. Es soll ja nicht nur lecker sein, sondern am liebsten noch richtig gesund.
Zucchini
Die Zucchini gehört zu den Kürbisgewächsen und ist als kalorienarmes, vitaminreiches und leicht verdauliches Gemüse bekannt. Vor allem zeichnet sie sich durch ihren hohen Kaliumgehalt aus. Nebendem gilt sie auch als guter Lieferant für Magnesium, Eisen und verschiedenen Vitaminen.
Unser Extratipp: Zucchini eignet sich hervorragend für den Anbau im heimischen Garten. Sie gilt als besonders anspruchslose Pflanze und stellt sich in den Sommermonaten als sehr ertragreich dar.
Spinat
Im Spinat ist auch noch mal richtig viel Kalium sowie eine gehörige Portion an Eisen und Vitamin A enthalten. Er schützt die Zellen und wirkt sanft entwässernd.
Unser Extratipp für Schwangere: Spinat ist besonders reich an Folsäure. Ein kleiner Beilagensalat aus Babyspinat, Cherrytomaten und einem leichten Dressing zum Gericht füllt den Folsäurespeicher zusätzlich auf!
Cherrytomaten
Die Cherrytomaten bereichern das Rezept nicht nur durch ihren intensiv fruchtigen Geschmack, sondern sind besonders reich an Vitamin C. Auch wegen ihrer vielen Antioxidantien, die besonders die Zellen schützen, werden sie als gesundes Gemüse geschätzt.
Knoblauch
Wissenschaftler behaupten, dass durch den regelmäßigen Verzehr von Knoblauch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen gesenkt wird. Sicher ist auf jeden Fall, dass er entzündungshemmend wirkt und vielen Gerichte einen unvergleichlich leckeren Geschmack verleiht. Wir möchten darauf hinweisen: Küssen ist deshalb nicht verboten!
Mehl und Pinienkerne
Das Mehl und die Pinienkerne sorgen für eine gehörige Portion Eiweiß in diesem Rezept. Mit 21 g pro Portion habt ihr schon einen guten Teil der empfohlenen Tagesmenge (0,8 g pro Kg Körpergewicht/laut DGE) aufgenommen.
Insgesamt kann unser Gericht mit etwas weniger als 500 kcal, 21 g Eiweiß und ca. 1200 mg Kalium an den Start gehen. Das muss man Jamie Oliver lassen: Wenn er „gesund“ auf sein Kochbuch schreibt, dann meint er das auch so!
Pici Rezept – Easy to veganize it!
Tipp für alle Veganer: Aus Cashewkernen, Mandeln und Hefeflocken kann man ganz easy selbst eine vegane Parmesanvariante zaubern. Guckt doch gleich mal bei Eat this! rein und macht euren veganen Parmesan selbst. Damit es auch schön cremig wird, empfehlen wir hierzu noch einen Extra-Esslöffel Reibekäse von Simply V!
Da wir jetzt genügend Facts zum Gericht gegeben haben und uns zumindest schon ordentlich der Magen knurrt, wünschen wir euch jetzt viel Spaß beim Nachkochen der Spinat Pasta à la Jamie Oliver.
Zutaten
Für die Pici:
100 g Babyspinat
150 g Dinkel-Vollkornmehl oder Dinkelmehl
Zur Pasta:
1 EL Rapsöl
1 große Knoblauchzehe
1/4 TL chiliflocken
200 g Zuccini
200 g Kirschtomaten
25 g Pinienkerne
1/2 Bund Basilikum
25 g Parmesan
Salz
Pfeffer
Zubereitung
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Spinat mit dem Mehl und etwas Salz in den Mixer geben und so lange pürieren, bis sich alles zu einem Teig verbunden hat.
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Kleine Stücke vom Teig abkneifen und diese auf der bemehlten Arbeitsfläche zu dünnen Würsten rollen. Dabei sollen sie aussehen wie feine grüne Bohnen.
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Wasser in einem großen Topf erhitzen.
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Die Zucchini in feine Scheiben schneiden und die Tomaten halbieren.
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1 EL Rapsöl in einer Pfanne erhitzen. Die Knoblauchzehe im erhitzten Öl anbraten.
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Chiliflocken, Zucchini und Tomaten in die Pfanne geben. Ca. 5 min. garen
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Zwischendurch das kochende Wasser salzen und die Pici hinzugeben. Die Pici müssen ca. 5 min. garen und sollten al dente sein
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Die Pinienkerne in die Pfanne geben und eine halbe Suppenkelle vom Nudelwasser hinzufügen. Die Hitze herunterdrehen.
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Die Pici abgießen und dabei 1 Tasse vom Kochwasser auffangen
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Pici, Parmesan sowie den gehackten Basilikum in die Pfanne geben.
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Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen. Evtl. noch etwas von dem Kochwasser hinzufügen, bis eine cremige Konsistenz erreicht wird.
Tipps
Zum Gericht passen prima Ciabatta oder gar ein Beilagensalat. Und nun: "Buon appetito!"
Wer jetzt noch nicht genug hat von „La Dolce Vita“, sollte gleich mal unsere vegane Bolognese testen!
2 Kommentare
Vielen Dank für dieses sehr leckere Rezept! Allerdings habe ich festgestellt, dass die Mengenangaben nicht für zwei Personen gereicht haben – was mir ziemlich peinlich war, als ich eine Freundin eingeladen hatte. Ich würde beim nächsten Mal mindestens 50% mehr von allem verwenden.
Hallo Chris,
das freut uns sehr, wenn es euch geschmeckt hat. Wir können deine Anmerkung verstehen, deswegen gibt es auch im Text den Hinweis, dass man bei großem Hunger besser noch eine Vorspeise einplant 😉 Wir sind beim kochen des Rezeptes gut satt geworden, aber wie gesagt das kommt auch etwas auf den Hunger an.
Vielen Dank noch mal für deinen Kommentar.
Liebe Grüße Sarah & Lea